Erlenbaum im Frühling mit rissiger Rinde

Erle

Holzarten

Erle – Allgemeine Informationen

Die Erle gehört wir manch andere Baumarten zu den Birkengewächsen. Sie ist allerdings der einzige Laubbaum, bei dem die weiblichen Blüten zu Zapfen heranreifen. Aus diesen Zapfen entwickeln sich dann kleine Nussfrüchte.

Das Erscheinungsbild der Erle

Bis zu 20 Meter kann die Erle hoch werden. Dabei können bis zu 15 Meter astfrei wachsen. Der Stamm erreicht einen Durchmesser zwischen 30 und 80 Zentimeter – in seltenen Fällen auch bis zu einem Meter.

Junge Erlen haben meist eine grünliche Rinde, die sich in einem höheren Alter in ein dunkles braun verfärbt sowie rissig wird.

Die Farbe der Erle

Sowohl das Kern- wie auch Splintholz der Erle sind einheitlich hellgelb-rötlich bis orangefarben. Das Holz der Erle zeichnet sich durch die feinen Poren in der Struktur aus. Die Fasern sind geradlinig und die feinen zerstreuten Gefäße sind im Längsschnitt kaum zu erkennen.

Wo wächst die Erle

Die Erle wächst in ganz Europa, Vorderasien und Sibirien. Man findet sie ebenfalls in Nordwest-Afrika und in Nordamerika.

Die Zapfen der Erle

Die Blüten der Erle sind geschlechtlich voneinander getrennt. Die Bäume wachsen eingeschlechtlich, d. h. es reift lediglich ein Geschlecht an einem Kätzchen heran und die Blüten treiben noch vor den Blättern aus. Während die männlichen Kätzchen in Dreiergrüppchen und bis zu zehn Zentimeter lang wachsen, sind es bei weiblichen nur zwei Blüten.

Sie sind damit auch sehr früh im Jahr dran. Je nach Sorte bereits im Januar – wie zum Beispiel die Schwarzerle und Grauerle – oder erst im Mai wie es die Grünerle macht.

Sobald der Wind die weiblichen Blüten der Erle bestäubt hat und nach der Blütezeit verholzen diese und reifen zu Zapfen heran. Aus den Zapfen entwickeln sich später geflügelte und ungeflügelte Nussfrüchte.

Vor- und Nachteile der Erle

Besonders unter Wasser ist Erlenholz sehr dauerhaft. Dafür sind vor allem die Gerbstoffe verantwortlich die in so hoher Zahl in dem Holz zu finden sind. Allerdings ist es gegenüber Schädlingen und dem Wetter nicht besonders beständig, daher ist es nicht für den Außenbereich geeignet. Getrocknetes Erlenholz ist mit Vorsicht zu behandeln, da es dadurch sehr anfällig für verschiedene Wurmarten ist. Fehlerhaftes Holz kann an einem dunklen Kern oder Krümmungen erkannt werden.

Durch die feinen Poren des Holzes kann es durch die Bearbeitung der Oberfläche besonders glatt und sauber ausgearbeitet werden. Es erhält dadurch einen matten bis starken Glanz.

Verwendung von Erlenholz

Durch seine helle Tönung und die feinen Poren wird Erlenholz oft als Ersatz für Edelhölzer verwendet.

Erlenholz wird gern zu Stielen für Gartengeräte, Besen und Pinsel verarbeitet. Im Instrumentebau findet es seinen Platz beispielsweise als Akkordeongehäuse oder Gitarre. Ebenso wird es für Paletten und als Modelholz eingesetzt.

Frühere Holzschuhe wurden und die traditionellen Holzschuhe aus den Niederlanden werden heutzutage immer noch aus Erlenholz gefertigt.