Fichte

Fichte

Holzarten

Fichte – Allgemeine Informationen

Die Fichte ist ein langfasiger Nadelbaum und stellt in Deutschland beinahe den halben Anteil unserer Waldbestände dar. Die Zapfen der Fichte sind hängend.

Erscheinungsbild einer Fichte

Der Baum gehört zu den Kieferngewächsen und wird bis zu 600 Jahre alt, 50 m hoch und der Stammdurchmesser kann 1,5 m betragen. Die Krone des Baumes hat die Form eines Kegels. Die Rinde ist rotbraun bis kupferfarben und ähnelt Schuppen. Die Nadeln sind spitz zulaufend, hart, bis zu 3 cm lang und haben eine Lebensdauer von 5 bis 12 Jahren. Die Zapfen hängen an den Ästen und sind circa 15 cm lang. Die weiblichen Blüten stehen aufrecht und sind gelbgrün bis hellrot. Die männlichen Blüten sind blattachselspaltig und gelblich.

Die Farbe der Fichte

Das Holz der Fichte ist hellgelb bis weiß. Das Kern- und Splintholz unterscheiden sich hierbei farblich nicht voneinander. Im Laufe der Jahre dunkelt das Holz allerdings nach und wird honigfarben.

Wo wächst die Fichte?

In Mitteleuropa wächst nur eine der 50 verschiedenen Arten der Picea. Mit Beginn der Aufforstung des 18. Jahrhunderts gewann die Fichte in Deutschland an Bedeutung und ist heute das wichtigste Waldgehölz. Diese Holzart gedeiht auf lockeren, feuchten und mittelgründigen Böden. Kalte und feuchte Klimalagen schaden den immergrünen Fichtenbäumen nicht. Mitteleuropa und Ostasien sind Gebiete in denen Fichten, in Reinbeständen oder Mischwäldern, vorhanden sind.

Die Fichte ist bis auf die Bodenbelüftung und eine ausreichende Wasserversorgung eine bescheidene Baumart. Besonders in Gebirgslagen an frischen gut durchlüfteten Orten, mit ausreichend Niederschlag, fühlt sich die Fichte wohl.

Die Zapfen der Fichte

Mit etwa 30 Jahren beginnt die Fichte zu blühen, sofern sie nicht von anderen Bäumen eingeengt wird, und trägt dabei sowohl männliche wie weibliche Blüten an einem Baum. Sollte sie hingegen von anderen Bäumen bedrängt werden, kann sie auch 70 werden, bevor sie ihre ersten Blüten bekommt. Die Blühzeit des Baumes beginnt im April und Mai, in Hochlagen kann es auch Juni sein. Die weiblichen Blüten befinden sich dabei im oberen Teil der Krone, während die männlichen in den Vorjahrestrieben zwischen den Nadeln sitzen.

Ab September reifen schließlich die hellbraunen Zapfen, die zu Beginn noch etwas harzen. Sie wachsen auf eine Länge von etwa 15 Zentimeter. Während des Winters bis in den April bei trockenem Wetter öffnen sich die Schuppen der Zapfen und geben die Samen frei. Diese sind mit drei bis fünf Milligramm äußerst leicht und können bis zu 300 Meter zurücklegen.

Vor- und Nachteile der Fichte

Der Vorteil des Baumes zeigte sich besonders zu Beginn des Industriezeitalters: Sie wächst sehr schnell und das Holz ist noch dazu recht günstig, was auch viele Produkte sehr günstig macht. Für einen Einsatz im Außenbereich ist sie nur bedingt geeignet, da sie sich silber verfärbt. Zudem ist die Lebensdauer unbehandelt nicht allzu lange und hängt daher stark von der Oberflächenbehandlung ab. Das Holz hat außerdem eine gute Resonanzfähigkeit.

Verwendung von Fichtenholz

Besonders zu Beginn des Industriezeitalters wurde die Fichte verstärkt als Bau- und Konstruktionsholz sowie Möbelholz und als Rohstoff in der Papierindustrie verwendet. Fichtenholz wird oft für Dachstühle, Deckenbalken oder Gerüste verwendet. Des Weiteren kann es für Spanplatten und Sperrholz verwendet werden sowie für Brettschichtholz und Fässer, Kisten und Paletten. In seiner massiven Form wird es zudem für Möbel im skandinavischen Stil eingesetzt, außerdem sind günstige Möbel meist aus Fichtenholz gefertigt. Aufgrund seiner Resonanzfähigkeit eignet sich Fichtenholz auch besonders gut für den Musikinstrumentenbau.

Die Geschichte der Fichte

Die Fichte macht den halben Bestand der bayerischen Wälder aus. Sie ist die wichtigste Wirtschaftsbaumart und wird daher auch als Brotbaum bezeichnet. Die Fichte wurde zu einem festen Bestandteil der Wälder, nachdem sie zur Aufstockung der von Plünderung und Krieg zerstörten Wälder gepflanzt wurde. Diesen Platz hat sie bekommen, da sie sehr anspruchslos und unempfindlich gegenüber dem Untergrund und der äußeren Umstände ist. Hinzu kommt, dass die Baumart sehr leistungsfähig ist und so schnell die Holznot lindern konnte.