Kiefernwald im Nebel - Baumstamm mit eingeschnittenem Herz in der Rinde

Kiefer

Holzarten

Kiefer – Allgemeine Informationen

Die Kiefer gehört zu den Koniferen bzw. Nadelhölzern und sind, außer der laubabwerfenden Lärchen, immergrüne Bäume. Die älteste je dokumentierte Kiefer wurde bis zu 1.000 Jahre alt, in der Regel erreichen sie ein Höchstalter von 500 Jahren. Mit einem Stammdurchmesser von 1,5 m kann sie 48 m hochwachsen.

Das Erscheinungsbild der Kiefer

Das Alter junger Kiefern kann leicht nachgezählt werden. Jedes Jahr bildet sie lediglich ein Astquirl aus, welches selbst nach abfallen des Astes noch lange am Stamm erhalten bleibt. Dadurch können sowohl rund 50 Jahre zurückgezählt werden wie auch das Wachstum rekonstruiert werden.

Die Kiefer kann sowohl fichtenschlank 48 m in die Höhe ragen oder als Bonsai in geringer Höhe gehalten werden. Wie Wald-Kiefer unterscheidet sich durch ihre fuchsrote Spiegelrinde von anderen ihrer Art.

Soweit Kiefern sich auf freien Feldern ausbreiten können, bilden sie große Kronen. Wenn die Bäume regelmäßig durch nassen Schnee bedeckt werden, brechen die Äste meist ab, was sie schlankkronig bleiben lässt. Dadurch ähneln sie von weitem sehr den Fichten. Wachsen sie hingegen an windigen Küsten oder Gebirgen werden sie zu Windflüchtern, da sie einseitig abflachen.

Vor den Blicken neugieriger geschützt bildet sie Pfahlwurzeln, die acht Meter in die Tiefe wachsen. Aus diesen entstehen Seitenwurzeln, die bis zu 16 Meter lang werden können. Das macht diese Baumart äußerst sturmfest.

Zur Familie der Kiefer gehören viele der Zapfenträger und etwa 100 Kiefernarten. Die hier in Deutschland heimischen Kiefernarten sind die Berg- und Zirbelkiefer, die in den höheren Lagen anzutreffen sind. Aus Österreich kommt die Schwarz-Kiefer und die Weymouth-Kiefer aus Nordamerika.

Die Farbe der Kiefer

Das weißlich-gelbe bis rötlich-gelbe Holz der Kiefer dunkelt mit der Zeit zu einem rötlichen-braun nach. Durch ein Holzschutzmittel kann dieser Vorgang verlangsam aber nicht vollständig aufgehalten werden. Die Jahresringe heben sich von dieser sonst so hellen Farbe durch ein mittleres braun deutlich ab.

Wo wächst die Kiefer

Die Kiefer kann sich durch Millionen von Samen großflächig ausbreiten und besiedelt besonders Freiflächen und Extremstandorte – hierzu zählen etwa Katastrophenflächen nach Waldbränden. Dort siedelt sich dann ein hoher Reinbestand an Kiefern an, zumindest bis dieser von anderen Baumarten verdrängt wird.

Wie andere Baumarten wächst die Kiefer am besten an Standorten mit guten Wasser- und Nährstoffbedingungen. Sie ist besonders auf der Nordhalbkugel heimisch und im kühl-feuchten Klimabereich natürlich zu finden. In Deutschland hat sie lediglich auf trockenen Sandböden, Felsen oder an Moorrändern eine Chance. Einzig hier hat sie eine Chance gegen die anderen Baumarten, daher wird die Kiefer auch als Überlebenskünstler gesehen. Falls sie sich in Felsritzen ansiedelt, entwickelt sie sich einem Bonsai gleich und ist selbst nach 50 Jahren erst einen halben Meter groß.

Die Zapfen der Kiefer

Wie bei anderen Nadelbäumen auch sind die Blüten der Kiefer eher unauffällig – sie werden vom Wind bestäubt. Da sich Kiefern großflächig ausbreiten können, können zum Blütezeitpunkt im Mai so große Mengen an Pollen aufgewirbelt werden, dass von einem Schwefelregen die Rede ist. In den Medien heißt es dann sehr oft, der Saharastaub ist nach Deutschland gekommen. Männliche Blüten sind am unteren Kronenende zu finden, die bei ihrem Verblühen markante Benadelungslücken zurücklassen. Die weiblichen Blüten wachsen in Zapfenblütenständen im oberen Bereich der Krone.

Die eiförmigen Zapfen sind drei bis sechs Zentimeter groß und werden „Kienäppel“ genannt. Die Saat daraus wird erst im Spätwinter und im Frühjahr zwei Jahre nach der Blüte entlassen. Die Zapfen öffnen sich bei trockener Luft und machen das möglich, nachts und bei Regen, wenn die Luftfeuchtigkeit wieder steigt, schließen sie sich wieder. Die Kienäppel der amerikanischen Kiefern öffnen sich beispielsweise erst bei großer Hitze. Dadurch sind sie perfekt an die Waldbrände in diesen Gebieten angepasst, die Samen lassen sich im Aschebett nieder und nutzen diese Keimungsbedingungen ideal aus.

Vor- und Nachteile der Kiefer

Das dunkle Holz der Kiefer ist pilzresistent und sie hat lange astfreie Stammabschnitte. Es kann gut im Innenbereich verarbeitet werden. Für den Außenbereich sollte es imprägniert werden, da es wenig witterungsbeständig ist und in Kontakt mit Erde schnell verfault. Ebenfalls verblassen Kiefernholzprodukte im Sonnenlicht und sollten diesem gleichmäßig ausgesetzt sein.

Verwendung von Kiefernholz

Das Holz der Kiefer teilt sich in das dünnwandige, helle Frühholz und das dunkle, dickwandige Spätholz. Die astfreien Stammabschnitte lassen sich gut zu Furnier verarbeiten. Kiefernholz wird auch für Konstruktionsarbeiten im Innen- und Außenbereich verwendet.

So kann es beim Hausbau für Dachkonstruktionen eingesetzt werden, für Holzverkleidungen, Geländer und Treppen, Skelettkonstruktionen für Wände und Decken oder für Fußböden, Fenster, Türen und Tore. Im Außenbereich kann es, sofern es imprägniert wird, als Fassadenverkleidung, Terrassenboden oder auch Kinderspielgeräte, Zäune und Pergola verwendet werden.